Das Weihnachtsbaum ABC
Der traditionelle Weihnachtsbaum gehört zu Weihnachten wie die Bockwurst zum Kartoffelsalat. Doch warum eigentlich? Wir haben uns einmal bei den Baumexperten umgehört und mit Hilfe der Waldeigentümer ein kleines Weihnachtsbaum ABC zusammengetragen.
Über die genaue Zahl lässt sich streiten. Doch Untersuchungen zeigen, dass mehr als 29 Millionen Weihnachtsbäume die Wohnzimmern der Deutschen schmückt. Das heißt: In drei Viertel (73 Prozent) der deutschen Haushalte steht zum Fest ein Tannenbaum.
Die Bereitstellung von Weihnachtsbäumen sichert immerhin 100.000 Dauer- und Saisonarbeitsplätze.
Woher kommt der Christbaum? Die Geschichte des Weihnachtsbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sie geht zurück auf Bräuche unterschiedlicher Kulturen. Schon zur Zeit der Römer wurden Räume zum Jahreswechsel mit Lorbeer- und Tannenzweigen geschmückt, um sich vor Krankheit oder bösen Geistern zu schützen.
Zur Zeit der Ernte sind Tannenbäume durchschnittlich acht bis zwölf Jahre alt.
Die Zahl der Exporte hat in den vergangenen Jahren zugenommen – 2012 wurden laut Statistischem Bundesamt 701.246 Weihnachtsbäume aus Deutschland exportiert.
Einen frischen Weihnachtsbaum erkennt man an der kräftig-grünen Farbe. Die Nadeln sind gleichmäßig gefärbt und haben keine braunen Spitzen. Sie sitzen auch dann fest, wenn der Baum kräftig geschüttelt wird.
Auch Johann Wolfgang von Goethe hat seine Weihnachtsbaumvergangenheit: Er soll Weihnachtsbäume 1775 am Hofe zu Weimar eingeführt haben.
Mit einem kleinen Trick wird jede Edeltanne schnell zum Duftbaum. Einfach die am Stamm befindlichen Harztaschen mit einem Messer anritzen. Dadurch lässt sich der weihnachtliche Geruch der Nadeln nach Orangen noch verstärken.
Dänemark ist für Deutschland in Bezug auf Weihnachtsbäume der wichtigste Handelspartner. Aus dem Nachbarland werden pro Jahr etwa fünf Millionen Weihnachtsbäume importiert. Meist Nordmanntannen, der Luxusbaum unter den Weihnachtsbäumen.
Ein Drittel der Weihnachtsbäume in Deutschland stammt aus dem Sauerland. Die Region in Südwestfalen ist das wichtigste Anbaugebiet in Europa.
Jedes Jahr überreicht die AGDW – Die Waldeigentümer der Bundeskanzlerin einen Weihnachtsbaum fürs Kanzleramt. Diesen Brauch gibt es nun schon seit zwölf Jahren. 2013 schmückt eine etwa 40 Jahre alte und circa 14 Meter hohe Küstentanne (Abies grandis) aus Sachsen das Bundeskanzleramt.
Weihnachtsbäume werden am besten im Netz verpackt gelagert. Wichtig ist: Aufrecht stellen, vor Sonne, Wind und zu viel Feuchtigkeit schützen. Besser als eine Betonfläche als Untergrund ist ein Holzboden. So trocknet der Baum weniger schnell aus.
In der Wohnung halten Nordmanntannen und Fichten im Durchschnitt bis zu zwei Wochen.
Weihnachtsbäume bleiben länger frisch, wenn sie nicht in der Nähe der Heizung stehen. Weitere Tipps: Täglich frisches Wasser geben und auch regelmäßig die Zweige mit Wasser benetzen.
Das Lied „O Tannenbaum“ gehört zu den bekanntesten Weihnachtsliedern überhaupt. Der Dichter Ernst Anschütz veröffentlichte das Lied um 1824.
Rund 12.000 Produzenten in Deutschland beschäftigen sich im Rahmen ihrer Tätigkeit mit dem Anbau und der Pflege von Weihnachtsbäumen.
Einige Anhaltspunkte für den Weihnachtsbaum-Qualitätscheck: Frische und qualitativ hochwertige Christbäume erkennt man am intensiven Grün der Nadeln. Bei Tannen fühlen sich diese zudem weich an und lassen sich problemlos biegen. Sind die Nadeln spröde und trocken, sollte man den Baum besser nicht kaufen, da man sonst nicht lange Freude an ihm hat.
Erzeugergemeinschaften haben konkrete Qualitätsrichtlinien für Weihnachtsbäume definiert: So gilt z. B. für den Sauerländer Qualitätsbaum unter anderem, dass er symmetrisch sein muss; die Breite des Baumes sollte nicht größer als die Höhe sein und nicht weniger als 50 Prozent der Höhe betragen.
Ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde: Im November 2013 haben 852 Schulkinder in Thailand den weltweit größten menschlichen Tannenbaum gebildet und den bisherigen Rekord aus Deutschland mit 672 Teilnehmern getoppt.
In Schonungen, in denen Weihnachtsbäume gezüchtet werden, übernehmen teilweise Schafe die Funktion von Ökorasenmähern. Sogenannte Shropshire-Schafe sind dafür die beste Rasse, da sie die Bäume nicht verbeißen oder schälen. Sie übernehmen ganz selbstverständlich nützliche Funktionen wie umweltfreundliche Unkrautbekämpfung und bodenschonende Düngung.
Wer seinen Weihnachtsbaum auf dem Dach des Autos transportiert, sollte darauf achten, dass dieser nicht über das Fahrzeug hinausragt. Zudem sollte die Spitze des Baumes stets nach hinten zeigen, damit der Fahrtwind nicht in die Zweige greift. Besser: Sitze umklappen und den Baum im Inneren des Fahrzeugs transportieren.
Christbäume aus der heimischen Produktion sind ein streng kontrolliertes natürliches Produkt und deshalb besser als importierte Bäume oder Plastikbäume.
Weihnachtsbaum behalten – bis wann? Das Ende der Weihnachtszeit wird am 2. Februar mit Mariä Lichtmess gefeiert und für gewöhnlich verschwinden dann auch die letzten Weihnachtsbäume aus den Wohnzimmern.
Der jährliche Umsatz der Weihnachtsbaumbranche in Deutschland betrug im vergangenen Jahr rund 700 Millionen Euro. 29,2 Millionen Weihnachtsbäume wurden verkauft.
Rund drei Viertel aller verkauften Bäume sind Nordmanntannen. Sie sind die beliebtesten Weihnachtsbäume der Deutschen. Die Nordmanntanne wurde 1836 im Kaukasus entdeckt – vom finnischen Botaniker Alexander von Nordmann.
Wer seinen Weihnachtsbaum mit Wurzel kauft und später noch im Garten pflanzen möchte, sollte sich für einen kleinen Baum entscheiden – gerade bei Tannen. Denn Tannen haben für gewöhnlich sehr tiefgehende Wurzeln. Diese sind bei größeren Bäumen, die in Töpfen angeboten werden, häufig bereits geschädigt.
Erzeugergemeinschaften haben konkrete Qualitätsrichtlinien für Weihnachtsbäume definiert: So gilt z. B. für den Sauerländer Qualitätsbaum unter anderem, dass er symmetrisch sein muss; die Breite des Baumes sollte nicht größer als die Höhe sein und nicht weniger als 50 Prozent der Höhe betragen.
Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, der deutsche Ehemann von Queen Victoria, hat in den 1840er Jahren deutsche Weihnachtstraditionen und den Weihnachtsbaum in Großbritannien eingeführt. Weihnachten „Made in Germany“ wurde daraufhin von den Menschen im Königreich übernommen.
Der Weihnachtsbaum, der vor dem Rockefeller Center in New York in diesem Jahr zum 81. Mal aufgestellt wird, ist 75 Jahre alt und stammt aus dem front yard – dem Vorgarten – einer Familie aus Connecticut.
Im Jahr 2008 hat sich die WDR-Sendung Quarks & Co. die Mühe gemacht, die Zahl der Nadeln einer 1,63 hohen Nordmanntanne zu zählen. Das Ergebnis: Der Weihnachtsbaum hatte 178.333 Nadeln.