Estland im Winter: Vom Zauber des Advents
Christliche sowie alte heidnische Bräuche erwarten Reisende in Estland an kalten Wintertagen und der besonders leuchtenden Weihnachtszeit. Reisen EXCLUSIV nimmt euch mit auf eine Reise zur »most wonderful time of the year«!
Weihnachtsmarkt mit Christmas Jazz
Der Weihnachtsmarkt (https://www.visitestonia.com/en/tallinn-christmas-market) auf dem Rathausplatz in der estnischen (www.visitestonia.com) Hauptstadt Tallin ist Herzstück des winterlich-weihnachtlichen Treibens. Absoluter Hingucker: der Christbaum (https://www.visitestonia.com/en/why-estonia/the-tale-of-tallinns-most-famous-christmas-tree) in der Mitte des Platzes, der schon 1441 von Kaufleuten der Bruderschaft der Schwarzhäupter hier aufgestellt wurde. Die festliche Zeremonie, die sich daraus entwickelte, lockte 1711 sogar Zar Peter den Großen an. Heute wird Tallinns Christbaum in einem landesweiten Wettbewerb ausgesucht und mit Tausenden Lichtern geschmückt. Und auch die übrige Altstadt bleibt nicht im Dunkeln, sondern strahlt mit über einhundert Lichtdesigns. Weihnachten in Tallin ist ein Fest der Sinne. Die Ohren werden beim Festival Christmas Jazz verwöhnt. Gaumenfreuden bietet die Lebkuchen-Ausstellung Piparkoogi Maania (http://piparkoogimaania.ee), die sowohl Leckeres als auch Skurriles aus Lebkuchen zeigt, sowie das Marzipan-Museum Kalev (https://www.visitestonia.com/en/tallinn-old-town-private-holiday-tour-marzipan-truffles-making-workshop). Dort können Besucher nach einer Führung ihre eigenen Marzipan-Trüffel dekorieren und natürlich auch probieren.
Winterwunderland
Im Lotte-Themenpark (https://lottemaa.ee/en/a-day-in-lotte-village/christmas-event/) in Tahkuranna bei Pärnu findet das größte Weihnachts-Event Estlands statt. Der Park, der einer legendären estnischen Kinderfilm-Figur gewidmet ist, verwandelt sich im Dezember in ein wahres Winter-Wunderland und bezaubert mit geschmückten Häusern, stimmungsvoll beleuchteten Gärten und verschneiten Waldwegen. Wer mag, beteiligt sich an Aufführungen und Konzerten, erprobt die eigenen künstlerischen Fähigkeiten in Werkstätten oder rodelt mit den Filmfiguren. Auch in Pärnu selbst herrscht Weihnachtsstimmung. Besonders empfehlenswert: der Garten der festlich geschmückten Jugendstil-Villa Ammende (https://ammende.ee), die heute ein stilvolles Boutique-Hotel beherbergt. An zwei Tagen im Dezember bildet der Garten die Kulisse für einen romantischen Weihnachtsmarkt mit Kunsthandwerk, estnischen Köstlichkeiten und adventlicher Musik.
Auf Kufen unterm Sternenhimmel
Auch die Universitätsstadt Tartu hüllt sich in der Vorweihnachtszeit in ein funkelndes und eisiges Festtagskleid. Wer gern auf dem Eis unterwegs, ist, zieht die Schlittschuhe an und zieht seine Runden auf der 1.000 Quadratmeter großen Schlittschuhbahn (https://joululinntartu.ee/en/ice-rink/). Rund um das berühmte Denkmal des küssenden Studentenpaars verbinden sich Musik, Lichterglanz und winterlicher Sternenhimmel zu einer unvergesslichen Eislauf-Kulisse. Die Eisbahn bleibt bis Ende Februar, wenn die Sehnsucht nach Frühling die Oberhand gewinnt. Auch diejenigen, die sich nicht so gern aufs glatte Eis begeben, kommen nicht zu kurz. Auf dem Rathausplatz in der Altstadt duftet es aus gläsernen Pavillons nach Kaffee und Lebkuchen, Kinder können auf Ponys reiten und Schlitten fahren. Kunsthandwerk und ein breites Angebot lokaler Spezialitäten wie Räucherfleisch, Sauerkraut, Blutwurst, Honig und Gebäck machen den traditionellen Weihnachtsmarkt in der Markthalle und ihrer Umgebung zum besonderen Spektakel.
Weihnachtstraditionen
Um Kultur, Geschichte und Klima des Landes drehen sich Estlands traditionelle Weihnachtsbräuche. So ist es seit jeher Brauch, noch vor dem Besuch der Christmette in die Sauna zu gehen. Seit 350 Jahren verkündet Tallinns Bürgermeister am Heiligabend vom Balkon des Rathauses den Weihnachtsfrieden. Um die Tradition des Baumschlagens mit neuem Leben zu füllen, erlaubt die Forstverwaltung seit 2008 das Fällen ausgewählter Fichten. Eine App (https://medium.com/estoniansaunas/want-to-cut-down-a-christmas-tree-in-estonia-theres-an-app-for-that-cfd1d8e69c6b) zeigt Stellen im Staatsforst, an denen man zur Axt greifen darf. Nicht zu vergessen: das Weihnachtsessen. Das ist vor allem deftig, denn Blutwurst, Schweinebraten, Sauerkraut und Röstkartoffeln spenden Wärme und Energie im kalten Winter, Äpfel und Mandarinen sorgen für Vitamine. Sieben, neun oder zwölf Gänge bescheren Glück und reiche Ernte im neuen Jahr, so zumindest sagt es der Glaube aus heidnischen Tagen.
Design
Estland ist das ideale Ziel fürs Weihnachtsshopping, denn innovatives Design und Handwerkskunst findet sich an beinahe jeder Ecke. Wie etwa die Schlafmasken der Marke Ööloom (https://ooloomstore.com), was übersetzt Nachteule bedeutet. Sie bezaubern nicht nur durch liebevoll gestaltete Tierdesigns, sondern sind auch vom Geist wilder Tiere inspiriert – schließlich haben Bären, Pinguine oder Füchse selten Schlafprobleme. Wer estnisches Design stets im Blick haben möchte, freut sich über eine Armbanduhr von Aegaon (https://aegaon.com). Die erste Uhrenmarke Estlands ist für ihre klaren, kraftvollen Entwürfe bekannt. »Ae gaon« bedeutet »Nimm dir Zeit« – dieser Tipp steht auf den Zifferblättern aller Uhren. Und wer einen wärmenden Begleiter für den Winter sucht, für den könnten die Strickpullover von Liina Viira (https://shop.liinaviira.ee) mit ihren nordischen Mustern und modernen Schnitten sehr anziehend sein. Für den perfekten Durchblick fertigt das Atelier Karl maßgeschneiderte Brillengestelle aus Holz an.